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Als Spätzünder ganz hoch hinaus

By 28. September 2018 Mai 21st, 2020 Keine Kommentare

Die Berge wurden zur neuen Heimat

Früher trainierte Lex Schwaiger regelmäßig seinen Body im Fitnessstudio. Von der Natur sah er lange Zeit wenig. Mit 35 Jahren änderte sich dies. Berge wurden seine neue Heimat. Für hydro2go nahm sich der sympathische Tiroler Zeit für’s Interview.

Wie bzw. wo tankst du Kraft für den Alltag?

In den Bergen erhole ich mich. Da kann ich abschalten. Man ist unterwegs und permanent in der Gegenwart. Viele glauben ich verausgabe mich dabei und komme erschöpft zurück. Das Gegenteil ist der Fall. Ich tanke Kraft. Besonders bei gefährlichen Touren muss man zu hundert Prozent konzentriert und im jetzt sein.

Wie kam der Umstieg vom Fitnessstudio in die Berge?

Vor vier Jahren war der Umstieg aus dem Fitnessbereich. 3-4 Mal pro Woche habe ich davor eine Stunde pro Einheit trainiert. Krafttraining mit Bankdrücken. Irgendwann kommt beim Bodybuilding der Moment, wo man am Limit ist und sich ausgepumpt fühlt.

Aber wie kommt man dann in die Berge?

Ich war spätberufen. Ich hatte keine Freunde, die etwas Ähnliches in Richtung Skitouren oder Bergsteigen machten. Vor dreieinhalb Jahren habe ich die Facebookgruppe Outdoor Sport Freunde gegründet. Ich wollte Gleichgesinnte kennenlernen für Skitouren und Klettersteig gehen. Ich kannte das davor nur von Erzählungen. Nach drei, vier Monaten zählte die Gruppe bereits mehrere tausend Teilnehmer. Es wurde immer mehr. Vor allem durch neue Touren und tollen Bildern ist alles von selbst gewachsen. Daraus wurde schließlich die Gruppe „Outdoor Sport Freunde“ für alle Freizeitbegeisterte bekannt, wie sie es jetzt ist . Heute finden sich unter den knapp 26.000 Teilnehmern viele  Menschen aller Schichten und aller Altersklassen. Von Hausfrauen bis hin zum Extremsportler. Nach eineinhalb Jahren habe ich mit Millet Mountains und Grivel zwei große Sponsoren an Land gezogen.

Und wie hast du es selbst zu Beginn mit deinen Touren angelegt?

Ich habe mir von Beginn große Ziele gesetzt. Der erste Berg musste gleich ein „schöner“ Dreitausender sein. Ich habe nach zwei Monaten Berg gehen den Ortler über den Hintergrat (3905 Meter) bestiegen.

Woher holst du dir die Kraft?

Durch Fitnessstudio und Arbeiten bin ich fit. Wissen habe ich mir selbst viel angeeignet.

Und wie ging es weiter?

Ich habe zu Klettern begonnen. Nach einem Jahr habe ich ohne Bergführer das Matterhorn (4478 m) bestiegen. Dann kamen die Sponsoren. Sie haben wohl bemerkt, dass hier ein „Verrückter“ neu in der Szene ist (lacht).

Wie und wo planst du deine Touren?

Am liebsten bin ich über 3000 Meter unterwegs. Ein Gletscher und Gratklettern sollen darin vorkommen. Seit letzten Winter gehe ich auch Eisklettern. Gletschereis und Gletscherspalten faszinieren mich. Mit Bergretter und Führer habe ich mich bewusst in Gletscherpalten hinein seilen lassen. Ich wollte wissen wie schaut das innen aus. Andere haben davor Panik, mich fasziniert es. Ich glaube die Panik kommt daher, weil es ungewiss ist, was darunter sein kann. Generell gefällt mir der Mix aus Eis und Felsen.

Wie wichtig ist eine gute Planung im Vorfeld? Worauf soll man achten?

Ich habe mittlerweile viel Erfahrung. Durch meine Sponsoren war ich bei Schulungen und Basecamps eingeladen. Kurse sind unbedingt ratsam. Der Austausch mit Profis hilft ebenfalls. Man sollte auf alle Fälle auf das Wetter achten, damit es stabil ist.

Wo hattest du deine schönsten Gipfelsiege?

Anfang Mai am Mont Blanc 4810m – Ich wollte den höchsten Berg der Alpen erklimmen. Jetzt möchte ich Österreich und die Schweiz besser kennen lernen.

Welchen Stellenwert hat deine Beziehung bzw. wie lässt sich das alles unter einen Hut bringen?

Frau und Kinder sind das Wichtigste überhaupt. Ich gehe maximal ein mal pro Monat eine große Tour am Berg. Den Rest der Zeit bin ich mit meiner Familie in der Natur und auf den Bergen.

Mit meiner Familie bin ich überall am Weg. Mit meiner zweijährigen Tochter Anna am Rücken war ich schon am Stubacher Sonnblick. Falls mein achtjähriger Sohn später ebenfalls Bergsteigen will, möchte ich mit ihm größere Touren im Ausland planen.

Und wie bleibst du fit bzw. wie motivierst du dich?

Nach wie vor bin ich 1-2 mal pro Woche im Fitnessstudio. Es ist mir wichtig, dass der Körper fit bleibt. Wenn ich längere Zeit keinen Berg besteige, fehlt es mir. Ich brauche mich nicht motivieren. Wenn ich mehr Zeit hätte würde ich sie in den Bergen verbringen.

Welche Möglichkeiten ergeben neue Medien für Sportbegeisterte?

Es ist immer noch ein Hobby. Ich gehe am Berg und stelle meine Bilder und Eindrücke online. Mittlerweile finanziere ich mir dadurch meinen Sport. Außerdem will ich andere damit begeistern. Es ist vieles erreichbar, wenn Motivation und Wille stimmen.

Was fällt dir zum Begriff Eisklettern ein?

Eis ist ein Medium, dass eigentlich gar nicht existiert. Dieses Material gibt es in der warmen Zeit nicht. Das macht es so spannend.

Und zu Berg?: Es ist ein brutales Freiheitsgefühl, wenn man ganz oben steht. Ich versuche auch Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge einzubauen. Es sind Momente, die man immer will, weil man sieht, wie schön die Welt eigentlich sein kann.

Zwangsläufig lag die Frage über unsere neuen „hydro2go“-Flaschen auf der Hand: „Ich trinke nur Wasser und Quellwasser am Berg, hydro2go ist eine lässige, neue Marke. Die Flaschen sind sehr funktional, alle in meinem Umfeld sind begeistert. Mein Sohn spielt Fußball. Jetzt hat fast jeder Junge in seiner Mannschaft diese Flasche“.

Alexander Schwaiger ist 39 Jahre alt, hauptberuflich Elektriker (38,5 Wochenstunden), Vater von drei Kindern und lebt in Brixen, Tirol.